In Deutschland verfügen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung über mehr Vermögen als der gesamte Rest. Sind diese rund acht Millionen Menschen so vermögend, weil sie sparsamer, begabter, initiativer, kreativer, fleißiger, einfach leistungsstärker sind als der Rest? Verdienen sie deshalb auch mehr Ansehen und Einfluss? Personen mit relativ wenig Geld und Bildung am anderen Ende der Vermögensverteilung hingegen schämen sich häufiger, trauen sich seltener etwas zu und werden – zusätzlich zu ihrer prekären Lage – abgewertet, ganz und gar selbst für ihre Situation verantwortlich gemacht. Hier wirkt Klassismus, Diskriminierung aufgrund des sozioökonomischen Status. Klassismus ist zugleich Ursache und Folge sozioökonomischer Ungleichheit.
Was ist Klassismus und wie funktionieren klassistische Diskriminierungen? Wie hängt Klassismus mit sozioökonomischer Ungleichheit zusammen? Warum ist er so wirkmächtig? Was macht ihn zum klassischen AWO-Thema und was können wir – auch wenn Klassismus in jeder Pore der Gesellschaft steckt – im Alltag und im Berufsleben dagegen tun? Das wollen wir gemeinsam herausarbeiten und diskutieren. Unter der Workshopleitung von den Referent*innen: Sigrid Pranke, Lena Berentzen, Marian Thöne, Projektmitarbeiter*innen „Zukunft mit Herz gestalten“, AWO Unterbezirk Dortmund
Am Workshop haben 21 Personen teilgenommen. Sie kamen aus verschiedensten Gegenden, von Hamburg über Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und NRW waren viele Bundesländer vertreten. Die Arbeitsbereiche waren auch sehr unterschiedlich. Viele aus den Freiwilligendiensten, aber auch Pflege, Kitas oder zwei Geschäftsführer. Die Teilnehmer*innen haben sich in Break-Out-Sessions u.a. zu klassistischen Vorurteilen ausgetauscht. Diese wurden nicht visualisiert, um sie nicht noch stärker zu reproduzieren. Diskutiert wurde über diese Plakate diskutiert:
Anmerkung eines Workshop Teilnehmers:
„Die AWO sollte im kommenden Herbst Demonstrationen organisieren, gerade um benachteiligte Menschen in dieser schweren Zeit zu unterstützen.“