Nach einer Vertretungsprofessur für Soziologie und Sozialarbeitswissenschaften an der Hochschule Neubrandenburg arbeitet Francis Seeck aktuell als Post-Doc am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität. Francis Seeck gibt außerdem Fortbildungen und Vorträge zu den Themen Klassismus, Antidiskriminierung und geschlechtliche Vielfalt. Im jüngst veröffentlichten Buch „Zugang verwehrt“ spricht Francis Seeck den Zusammenhang zunehmender sozialer Ungleichheit und Gefahren für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie an.
Francis Seeck sprach im Vortrag über das Thema Soziale Gerechtigkeit mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen sowie strukturelle Voraussetzungen und Hintergründe. Dabei warf Francis Seeck auch einen Blick auf gesellschaftliche Potenziale wie das Engagement gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung.
Eine kurze Zusammenfassung des Impulses bietet der folgende Überblick.
Den Impuls startete Dr. Francis Seeck mit drei Mentimeter-Fragen an die Teilnehmenden:
Die vielseitigen Antworten sind im Folgenden dargestellt und boten gleichzeitig spannende Diskussionspunkte im Verlauf des Vortrages.
Hier könnt ihr die Ergebnisse der Mentimeter-Umfrage in großer Ansicht öffnen.
Große Ansicht der Umfrage-ErgebnisseAnschließend leitetet Dr. Francis Seeck ein mit einer Begriffsbestimmung zur sozialen Ungleichheit:
Soziale Ungleichheit ist gekennzeichnet durch Unterschiede in der Verteilung und Zugänglichkeit von Ressourcen in der Gesellschaft (z.B. Einkommen, Vermögen, Gesundheit, Anerkennung, Bildung).
Dabei veranschaulichte Francis Seeck, dass soziale Ungleichheit wächst, die Armutsquote liegt in Deutschland mit ca. 16,6 Prozent auf einem neuen Höchststand.
Im nächsten Teil beschrieb Seeck Dimensionen sowie Auswirkungen sozialer Ungleichheit und verdeutlichte, was soziale Gerechtigkeit in der Praxis bedeutet.
Nach dem französischen Sozialphilosophen Pierre Bourdieu wird die soziale Struktur durch die Verteilung des Kapitals bestimmt. Dabei wird unterschieden zwischen ökonomischem Kapital (Verteilung von Vermögen), kulturellem Kapital (Zugang zu Bildung), sozialem Kapital (Beziehungen und Kontakte) und symbolischem Kapital (Titel, Anschrift).
Soziale Ungleichheit wirkt sich ganz unterschiedlich aus:
Mögliche Strategien gegen soziale Ungleichheit fasste Seeck so zusammen: