Inspiration rund um Demokratie

Hier sammeln wir aktuelle Links und Tipps, um den eigenen Horizont zu erweitern sowie die Reflexion und eigenes Handeln anzuregen. Das sind Hinweise auf interessante Social-Media-Kanäle, aktuelle Beiträge in den Medien, Veranstaltungshinweise und auch mal humorvolle Zugänge zu unseren Themen.

Zum Hören

Es gibt eine Reihe von Podcast-Macher*innen, die sich in Gesprächen und Interviews oder Reportagen kritisch mit Rassismus, Rechtsextremismus und Möglichkeiten der Stärkung demokratischer Praxis befassen. Hier ein paar inspirierende, bewegende und anregende Beispiele für euch zum Nachhören.
Rechtsextreme Rückzugsräume

Der Begriff Rückzugsort mag auf den ersten Blick irritierend sein, denn er suggeriert eine Abnabelung, wo tatsächlich eine Sammlung stattfindet. Rechtsextremen Akteur*innen geht es dabei darum, Keimzelle zu sein für die Überwindung der demokratischen Gesellschaft. In den dreizehn Folgen der Podcast-Reihe der Bundeszentrale für Politische Bildung werden Phänomene wie sogenannte Völkische Siedler und Reichsbürger besprochen sowie rechtsextreme Prepper oder spezifische, von Rechtsextremen frequentierte Webangebote. In den Beiträgen wird unter anderem danach gefragt, wer diese Menschen sind, die der Gesellschaft den Rücken zukehren und was sich gegen die Abwanderung in solche rechtsextremen Rückzugsräume tun lässt.

Tupodcast

Dieser Podcast wird von Tupoka Ogette und ihrem Mann Stephen Lawson produziert. Die Anti-Rassismustrainerin, Aktivistin und Autorin führt hier Gespräche mit Schwarzen Frauen „übers (Über-)Leben, Lieben, Entdecken, (Er-) schaffen, (Er-) kämpfen, (Er)-erforschen Inspirieren und Schreiben. Über Widerstand und Heilung. Über Trauer und Hoffnung. Über Rassismus und Empowerment.“ Bisherige Gesprächspartner*innen waren unter anderem Mo Asamung, Alice Hasters und Aminata Touré.

190220 – Ein Jahr nach Hanau

Am 19. Februar jährte sich der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau zum ersten Mal. Wenige Tage vor dem Jahrestag startete am 12. Februar der Podcast „190220 – Ein Jahr nach Hanau“. In dem Dokumentationsformat blicken die Journalistin Sham Jaff und die Reporterin Alena Jabarine in insgesamt sechs Episoden auf persönliche Schicksale von Opfern und deren Angehörigen, auf ein Jahr voller Aktivismus und auf die Rolle der beteiligten Behörden.

Schleswig-Holstein spricht... über Rassismus

Schleswig-Holstein spricht…über Rassismus – hier in einem Podcast. Hintergrund für den Podcast ist, dass im Frühjahr 2020 alle geplanten Veranstaltungen unter diesem Motto wegen der Corona-Pandemie ausfallen mussten. Stattdessen wurden die Dialoge im Speed-Dating-Format als Podcast Gespräche zur Verfügung gestellt. Hier könnt ihr alle fünf Folgen, an dem auch das Projekt „MitWirkung im Verband!“ beteiligt ist, herunterladen und viele spannende Einblicke, Denkanstöße und Sichtweisen zum Thema „Rassismus“ bekommen.

Rechter Terror in Deutschland

Die Podcastreihe „Rechter Terror“ des Bayrischen Rundfunks geht der Spur der von vier Jahrzehnten rechtsextremer Gewalt in Deutschland nach. Fünf Folgen machen erlebbar, wie die politische Stimmung im jeweiligen Jahrzehnt geprägt war: Das Oktoberfest-Attentat in den 1980ern, Brandanschläge in den 1990ern, dem Anschlag von Halle 2019, Neonazi-Seilschaften im Kalten Krieg, vertuschte ausländerfeindliche Übergriffe in der DDR und rechte Täter*innen heute, die von Verschwörungstheorien angestachelt sind. Im Zentrum steht die Frage: Wieso werden rechte Hintergründe, rechte Netzwerke immer wieder übersehen oder weg diskutiert und sogar Opfer kriminalisiert?

Dokumentarhörspiel zum NSU Prozess

Das Dokumentarhörspiel Saal 101 lässt den NSU-Prozess in 24 Folgen lebendig werden. Im Zentrum steht die Frage: Wie konnte der NSU unentdeckt zehn Menschen ermorden, 15 Raubüberfälle begehen und zwei Bombenanschläge verüben? Wer unterstützte Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Untergrund? Und welche Rolle spielte der Verfassungsschutz? Viele Fragen sind in dem fünf Jahre dauernden Prozess behandelt worden und einige blieben ungeklärt. Die Gerichtsreporter dokumentierten, wie diesen Fragen im Gericht nachgegangen wurde. Knapp 6000 Seiten landeten nach dem Prozess in den ARD-Archiven. Diese Mitschriften sind ein einzigartiges Stück deutscher Zeitgeschichte – Prozess-Mitschnitte in Ton oder Bild existieren nicht.

Cui Bono - WTF happened to Ken Jebsen

Wieso verbreiten sich Verschwörungsmythen so leicht? Der Podcast „Cui Bono -WTF happened to Ken Jebsen“ beschäftigt sich mit dem Fall des ehemaligen Radiomoderators Ken Jebsen. Dabei werden auch der Einfluss von Algorithmen, der Erfolg von Verschwörungsideologien sowie der erstarkende Populismus beleuchtet und verdeutlicht, wie sich diese Kräfte in Zeiten von Corona gegenseitig verstärken.

Zum Sehen

Hier sammeln wir Videobeiträge aus dem Netz, die in der Auseinandersetzung mit Diskriminierung inspirieren.
Comedy und Rassismus

Aamer Rahman ist ein Standup Comedian, der in seiner Show „Fear of a Brown Planet“ regelmäßig Rassismus thematisiert. In diesem knapp dreiminütigen Video thematisiert er den Vorwurf des „umgekehrten Rassismus“, der angeblich von Schwarzen Menschen ausgehende Rassismus gegenüber Weißen, und gibt auf humorvolle Weise Denkanstöße.

Wie rassistisch bist du? Ein Experiment

In diesem Projekt von tagesschau24 und dem NDR-Kulturjournal diskutieren sechs Weiße Proband*innen ganz offen über Aussagen wie: Gibt es „Rassen“ wirklich? Geht es bei Rassismus darum, wie man etwas meint? Kann man Hautfarben ignorieren? Ist „Weißsein“ die ideale Norm eines Menschen? In drei Teilen á 10 Minuten können die Zuschauer*innen verfolgen, wie sich die Teilnehmer*innen des Experiments zu den Fragen verhalten und wie der eigene Rassismus reflektiert wird.

Organisierte Liebe - Hass im Netz begegnen

Mit Ihrem bewegenden Vortrag hat Journalistin und Bloggerin Kübra Gümüşay einen Anstoß gegeben, um dem Hass im Netz etwas Positives zu entgegnen. Ihre Rede bei der re:bublika 2016 hat viele bewegt und ist heute noch hochaktuell und höchst empfehlenswert.

Zum Lesen

Hier gibt es Lese-Inspiration aus Presse, Blogs, Aufsätzen und Büchern.

Der digitale Buchclub des Projekts AWO l(i)ebt Demokratie empfiehlt:

5 Bücher zum Thema Antirassismus

Rassismus geht uns alle etwas an! Wer selbst nicht rassistisch sein möchte, sollte sich daher unbedingt mit Rassismus beschäftigen – und genau das tun wir nicht nur regelmäßig in unseren (Online) Workshops, sondern auch in unserem digitalen Buchclub.

An dieser Stelle empfiehlt euch der Digitale Buchclub des Projekts „AWO l(i)ebt Demokratie“ fünf Bücher gegen Rassismus zum Einstieg in das Thema. Das Rassismus-Problem in unserer Gesellschaft lässt sich nicht von heute auf morgen lösen und es gilt unbedingt, dauerhaft dran zu bleiben, um notwendige Veränderungen anzustoßen.

Tupoka Ogette: „Exit racism – rassismuskritisch denken lernen“
Tupoka Ogettes „Handbuch“ war das erste Buch überhaupt, das wir im digitalen Buchclub besprochen haben! Es hilft, die eigenen Rassismen zu reflektieren und zeigt die Entstehung, Strukturen und Wirkungsweisen von Rassismus in Deutschland auf. Sie erklärt wichtige Begriffe, stellt nach jedem Kapitel Reflexionsfragen und mit QR Codes kommt Ihr auf weiterführende Links. Außerdem könnt Ihr Euch „Exit Racism“ auch als Hörbuch kostenlos z.B. bei spotify anhören.

Alice Hasters: „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“
Eindringlich und geduldig beschreibt Alice Hasters, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Auch sie fordert die Leser*innen auf, sich mit dem eigenen (unbewussten) Rassismus zu konfrontieren – das scheint im ersten Moment schmerzhaft, ist aber auch der einzige Weg, ihn zu überwinden. Auch dieses Buch könnt Ihr kostenlos z.B. auf spotify anhören.

Tiffany Jewell: „Das Buch vom Antirassismus: 20 Lektionen, um Rassismus zu verstehen und zu bekämpfen“
Der #1 New York Times Bestseller mit vielen Illustrationen richtet sich vor allem an die Zielgruppe junge Erwachsene, ist aber wirklich für jede*n ein guter Einstieg in die Thematik! In 20 Kapiteln, mit Übungen und inspirierenden Geschichten führt die Autorin durch die Geschichte des Rassismus, erklärt Hintergründe und Missverständnisse und gibt konkretes Werkzeug an die Hand, um sich für eine Gesellschaft frei von Rassismus, Ausgrenzung und Hass einzusetzen.

Ahmad Mansour: „Solidarisch sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass“
In unserem Buchlub-Treffen im Februar diskutierten wir über das leidenschaftliche Plädoyer für eine solidarische Gesellschaft des Psychologen und Extremismus-Experte Ahmad Mansour. Es gilt, zusammenzuhalten, Sorgen ernst zu nehmen und Empathie zu zeigen. Außerdem setzt er sich in seinem neuesten Buch auch dafür ein, offener und ehrlicher über Rassismus zu sprechen – auf Augenhöhe und frei von Tabus.

Kübra Gümüşay: „Sprache und Sein“
In ihrem beeindruckenden Buch beschreibt die Autorin, wie Sprache unser Denken und Handeln prägt und unsere Politik bestimmt.

Wenn ihr neugierig geworden seid und euch im Digitalen Buchclub über diese und andere Literatur mit anderen auszutauschen,  meldet euch per Mail an zdt@awo-bayern.de. Der Buchclub freut sich auch über einmalige Teilnehmer*innen.

All diese Bücher könnt ihr euch kostenlos im Aktionsbüro Demokratie in München ausleihen.

Trennung von Kunst und Künstler*in?

Was tun, wenn meine Lieblingsautorin plötzlich menschenfeindliche Äußerungen von sich gibt? Mit dieser Frage setzt sich die Autorin dieses Beitrags auseinander, nachdem Sie mitbekam, dass Harry Potter Autorin J.K. Rowling sich transfeindlich äußerte. Für die meisten Leser*innen steht dies im krassen Gegensatz zu den Botschaften ihrer Bücher. Dieser Artikel beschäftigt sich mit diesem Dilemma und der Frage, wie verhalte ich mich nun zu den geliebten Werken der Autorin?

Materialien für rassismus- und herrschaftskritisches Denken und Handeln

Die Website „mangoes & bullets“ richtet sich an alle, die sich mit Rassismus und anderen Herrschaftsverhältnissen beschäftigen wollen und dabei Inspiration suchen. Hier sind unter anderem Filme, Lieder und Gedichte zu finden, aber auch Informationen über Kampagnen und politischen Aktivismus. Diese Materialien stellen Unrechtsverhältnisse aus verschiedenen Perspektiven infrage. Hinter mangoes & bullets stecken sieben Personen vom Verein glokal e.V., der zu diesen Themen Bildung und Beratung bietet und eigene Projekte umsetzt.