Rückblick: Online-Fachtagung „Demokratie für alle – aber wie?“

Soziale Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ansätze der AWO

Die online Fachtagung „Demokratie für alle aber wie? – Soziale Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ansätze der AWO“ 

fand am 15.09.2022 online statt. Wir möchten hier die Möglichkeit geben Eindrücke aus der Fachtagung gesammelt anzusehen. Hier findet ihr alle Highlights, die wichtigsten Ergebnisse und all Workshops der Fachtagung zusammengefasst.

Begrüßung und Einführung in die Fachtagung "Demokatie für alle aber wie?"

Selvi Naidu, Mitglied des Vorstands des AWO Bundesverbandes hat die Online Fachtagung mit einem Grußwort eröffnet. Hier könnt ihr das Grußwort nachlesen.

Impulsvortrag von Francis Seek

Nachdem Grußwort folgte ein Impulsvortrag von Francis Seek. Im Impulsvortrag verdeutlichte Dr. Francis Seek den Zusammenhang von
zunehmender sozialer Ungleichheit und Gefahren für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt und Demokratie. Dabei leitete Seek ein mit einer Begriffsbestimmung
zur sozialen Ungleichheit, beschrieb Dimensionen sowie Auswirkungen sozialer
Ungleichheit und verdeutlichte, was soziale Gerechtigkeit in der Praxis bedeutet.

Kommentierung des Impulsvortrags von Margit Weihnert

Margit Weihnert ist Mitglied des Präsidiums des AWO Bundesverbandes, Vorsitzendes
des AWO Landesverbandes Sachsen e.V. und leitet das Präsidiumsgremium
Kommission gegen Rechtsextremismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
In Ihrer Kommentierung des Impulses von Francis Seeck veranschaulichte sie
Positionen und Maßnahmen der AWO zum Thema Soziale Gerechtigkeit und
Demokratiegefährdung und verdeutlichte Handlungsbedarfe.

In der Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit die „Zusammenhalt
durch Teilhabe“ Prokjekte näher kennenzulernen. Vor der Tagung wurde bereits ein
Link zu einer virutellen Ausstellung zur Projektarbeit verschickt, der einen ersten
Überblick bot und Neugier weckte, mit den Projetkverantwortlichen ins Gespräch zu
kommen. Die virtuelle Ausstellung findet ihr  hier

Workshops der zurückliegenden Fachtagung „Demokratie für alle – aber wie? Soziale Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ansätze der AWO

Im Rahmen der zurückliegenden Fachtagung „Demokratie für alle – aber wie? Soziale
Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ansätze der AWO“ haben die
„Zusammenhalt durch Teilhabe“ Projekte unterschiedliche Workshops konzipiert und
realisiert:

  • Diskriminierungssensibles Arbeiten und Rassismus Kritik im Verband
    verankern
  • Kann Sprache ungerecht sein?
  • Soziale Gerechtigkeit und Partizipation im ländlichen Raum: Was kann AWO
    tun?
  • Gerechtigkeit mit Betzavta-Methoden diskutieren
  • Soziale Gerechtigkeit in globaler Perspektive: Aktuelle Auswirkungen und
    Handlungsmöglichkeiten für sozioökonomische Gleichheit am Beispiel
    Tourismus
  • Klassismus: Triebfeder sozioökonomischer Ungleichheit

 

 

Rückblick Workshop „Klassismus: Triebfeder sozioökonomischer Ungleichheit“

In Deutschland verfügen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung über mehr
Vermögen als der gesamte Rest. Sind diese rund acht Millionen Menschen so
vermögend, weil sie sparsamer, begabter, initiativer, kreativer, fleißiger, einfach
leistungsstärker sind als der Rest? Verdienen sie deshalb auch mehr Ansehen und
Einfluss? Diesen weiteren spannenden Fragen wurden im Workshop zu Klassismus:
Triebfeder sozioökonomische Ungleichheit behandelt. Ihr wollt mehr dazu erfahren?
Dann lest hier mehr dazu!

Rückblick Workshop „Soziale Gerechtigkeit in globaler Perspektive: Aktuelle Auswirkungen und
Handlungsmöglichkeiten für sozioökonomische Gleichheit am Beispiel Tourismus

In dem Workshop wurden Fragen behandelt, die soziale Ungleichheit aus einer
globalen Perspektive betrachten: Was ist soziale Ungleichheit? Warum nimmt sie
selbst in demokratischen Staaten weiterhin stark zu? Wie verhält sich das zur aktuellen
Entwicklungsperspektive und was bedeutet das für die Ansätze und Werte der AWO?
An welcher Stelle thematisieren wir die globalen Auswirkungen unseres lokalen
Lebensstandards und welche Rolle kann die Arbeit der AWO dabei spielen? Hier erfahrt ihr mehr zum Workshop.

Workshop „Gerechtigkeit mit Betzavta-Methoden diskutieren“

Das Bildungsprogramm „Betzavta“ (übersetzt: Miteinander) hat seinen Ursprung in der
israelischen Friedensforschung und beschäftigt sich gezielt mit Demokratie-, Toleranz und Menschenrechtserziehung. Im Workshop bekommen die Teilnehmenden einen
Einblick in das Konzept und auch die Methoden des Betzavta-Trainings. Im Diskurs um
die soziale Gerechtigkeit ist es hilfreich, sich zunächst mit den demokratischen
Prinzipien, den Grundrechten, dem Umgang mit Mehrheiten und Minderheiten, der
Gleichheit vor dem Gesetz und den Wegen demokratischer Entscheidungsfindung
auseinandersetzen. Daher wurde im Workshop anhand von interaktiven Übungen
Demokratie als Gesellschaftsform und Lebensform mit dem individuellen Verhalten der
Teilnehmenden wahrgenommen und reflektiert. Des Weiteren bat der Workshop die
Möglichkeit einzelne Dilemmata der Demokratie in Bezug auf soziale Gerechtigkeit
genauer zu beleuchten und zu diskutieren. Mehr Infos zum Betzavta-Workshop findet ihr hier.

Rückblick Workshop „Soziale Gerechtigkeit und Partizipation im ländlichen Raum: Was kann
AWO tun?“

Gleichwertige Lebensverhältnisse sind ein zentraler Faktor für gesellschaftlichen
Zusammenhalt. Doch verschiedene Regionen sind geprägt von unterschiedlichen
Lebensbedingungen und strukturellen Gegebenheiten. Es bestehen Unterschiede bei
Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Mobilität und Infrastruktur sowie
Zugang zu Grund- und Daseinsvorsorge. Der Workshop richtete einen Blick auf die
Strukturen der AWO in ländlichen, strukturschwachen Regionen. Im Workshop wurde
anhand verschiedener Fragen diskutiert: Wie kann AWO eine sozialgerechte
Gesellschaft im ländlichen Raum fördern? Wie sehen Rahmenbedingungen für
demokratisches Handeln und Teilhabe im ländlichen Raum bzw. strukturschwachen
Regionen aus? Wie werden Menschen erreicht und aktiviert? Wie kann AWO im
ländlichen Raum als gesellschaftspolitischer Akteur präsenter werden? Mehr Infos zum Workshop bekommt ihr hier.

Rückblick Workshop „Kann Sprache ungerecht sein?“

Der Workshop setzte sich mit den vielschichtigen Diskriminierungsformen der Sprache
auseinander und beleuchtete wie Sprache ausgrenzend wirken kann. Den
Zusammenhang zwischen Sprache und Macht erarbeiteten die Teilnehmer*innen
anhand eigener Erfahrungen, realer Beispiele und aus dem eigenen Sprachgebrauch
im (Arbeits-)Alltag. Die Auseinandersetzung mit der Thematik sollte dazu dienen über
die eigenen Verhaltens- und Denkmuster zu Reflektieren und die ausgrenzende
Wirkung von Sprache zu erkennen. Mehr Infos zum Workshop findet ihr hier.

Rückblick Workshop „Diskriminierungssensibles Arbeiten und Rassismus Kritik im Verband
verankern“

Im Workshop lernten die Teilnehmenden verschiedene Formen und Ebenen von
Diskriminierung kennen und tauschten sich über Erfahrungen in der AWO aus. Es
wurden Eigen- und Fremdbilder kritisch beleuchtet und gewohnte Denkweisen
offengelegt. Dafür wurden Fragen beantwortet wie beispielsweise: „Wie zeigt sich
Diskriminierung im Beruf und Alltag? Und: Wann wird Diskriminierung zum Problem für
die eigene Arbeit und die eigene Organisation?“ Ein besonderer Schwerpunkt lag
dabei auf dem Aspekt der institutionellen Diskriminierung. Dabei galt der kritische Blick
auch der eigenen Biografie, dem eigenen Arbeitskontext und der Organisation. Die Zusammenfassung des Workshops findet ihr hier